Farbe ist pure Emotion und weckt, ähnlich den Gerüchen und Klängen, extrem schnell und direkt Stimmungen. Damit ist sie essenziell für die Wahrnehmung und das Urteil des Betrachters.
Der Farbeindruck prägt also wesentlich die
wichtige erste Reaktion des Mieters oder Käufers. Und
deren emotionales Urteil fällt in der Regel immer dann negativaus, wenn aus Unsicherheit bei Sanierungen „banalfarbig behübscht“ wird oder aus hemmungsloser Gier nachOriginalität ganze Straßenzüge „disneyisiert“ werden. Echte Aufmerksamkeit und Akzeptanz entstehen erst dann, wenn das Interesse der Menschen an der Farbe auf diestimmige Gesamtheit von Architektur und Farbigkeit trifft.
Darüber hinaus sollen meine Farbklänge den Siedlungen eine besondere Atmosphäre geben, ja sogar Poesie verleihen.
Der Ort des Wohnens soll Ziel und Orientierung bieten
sowie Heimat und Verankerung schaffen in der Hektik und Unübersichtlichkeit der Städte.
Am Ende der Entwurfsfindung muss ein durchkomponierter
Farbklang stehen, der aber durchaus einen Hauch
von Magie verströmen darf. Entwürfe für größere Ensembles bedürfen daher einer gewissen Komplexität und Nuancenvielfalt.
Nuancenreiche Farbklangcollagen laden die
Architektur mit exakt dosierter Spannung auf und verbessern substanziell das Wohnklima. Wird die Farbe so als positiver Beitrag
des Lebensraumes wahr genommen, findet sie
auch Akzeptanz bei den Menschen. Farbgebung soll intentitätsstifend und nach nachhaltig wirken.
Zugegeben: keine leichte Aufgabe. Aber das Phänomen
Farbe lässt sich weder per Zollstock zähmen noch durch
Erklärungsmuster verwalten. Und gerade das macht die
Faszination unserer Farbenwelt aus._
schließen